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        Vernebelungskästen aus Beton vor 1945  Die Kästen waren aus  Betonfertigteilen hergestellt. Sie hatten eine Grundfläche von ungefähr 2 m x 1  m und eine Höhe von ca. 0,7 m. Obenauf lag ein Deckel mit 2 Öffnungen, eine zum  Befüllen und zum Entleeren, eine für den 1,5 bis 2 m hohen Blechschornstein.  Dieser hatte eine lichte Weite von ca.0,4 m x 0,4 m.Die Kästen standen zwischen  den Apfelbäumen an der Strasse von Engelnstedt nach Vallstedt und am Salderweg  im Abstand von ca.100 m. Verantwortlich für Aufbau und Betrieb war die so  genannte Nebelkompanie.Im Januar und März 1944 bekam  mein Vater als Fuhrlohn von der Nebelkompanie 60 RM, wahrscheinlich für das  Fahren von Betonteilen zum Aufbau der Kästen. Im April, Mai und Juni fand ich  Einnahmen in seiner Buchführung von 210 RM für Fuhrlohn von Nebelstoff. Dieses  war nach Angaben von H. Bethmann ein gelbliches Granulat (wahrscheinlich  schwefelhaltig) Nach der Inbetriebnahme fiel in den Kästen Nebelasche an. Davon  kaufte mein Vater im April 1944 von der Nebelkompanie für 148,80 RM diese Asche  als Düngemittel, ebenso im August für 240,40 RM und noch einmal vor Kriegsende  im Februar 1945 für 88 RM. Der Inhalt der Kästen wurde,  wenn tagsüber sich feindliche Bomber der Hütte näherten und der Wind aus West  kam, angezündet, und verursachte einen grau-schwarzen Qualm, der die Hütte  einnebeln sollte.Das Anzünden des Nebelstoffes  geschah durch Zivilisten (Kriegsgefangene) die von einem Uniformierten  beaufsichtigt wurden. Sie lebten in einer Baracke auf Bethmanns Acker "im  Wellen" links der 1. Rechtskurve der Landstrasse nach Vallstedt. Dort war auch  ein Teil des 1942 im "Dummen Bruch" aufgebauten Scheinwerkes installiert. In  einiger Entfernung der Baracke lagen schwere Eisenplatten auf dem Acker, auf  denen Abschussrampen für kleine Raketen montiert waren. Diese Raketen sollten  den Abschuss aus Flakstellungen vortäuschen, ebenso die sonst von den  Flugzeugen abgeworfenen Leuchtsignale, genannt Christbäume. Auf einem Luftbild von 1944  von der Engelnstedter Feldmark (aufgenommen von englischen oder amerikanischen  Bombern) kann man gut den Verlauf der Vallstedter Strasse und zum Teil auch die  aufgestellten Vernebelungskästen erkennen. Ebenso ist auf dem Bild die Baracke  und die Ackerfläche zu sehen, auf der die Raketen abgeschossen wurden.Mir ist noch in Erinnerung,  dass in den Jahren danach an den Stellen, wo der Qualm hinter dem Graben über  den Acker gezogen war, es nicht so richtig wachsen wollte. Deshalb Ist es mir  rätselhaft, warum man die anfallende Nebelasche als Düngemittel verkaufte.Der Uniformierte (Aufsicht)  arbeitete nach der Kapitulation eine zeitlang nach Angaben von Heinrich  Bethmann auf dem Hof seines Vaters als Schweizer. Zusammengetragen von Ortsheimatpfleger Heinrich Hagemann 2005
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